Obstbrände und Obstgeiste brauchen Zeit, um zu reifen. Sie werden deshalb nach dem Brennvorgang gelagert, damit sie ihr volles Aroma entwickeln können. Die Mindestlagerung beträgt etwa ein halbes Jahr, hochwertige Produkte reifen fünf bis zehn Jahre.

Im Gegensatz zu den braunen Spirituosen (Weinbrand, Whisky, Rum u.a.) ist der Reifungsprozess der klaren Obstbrände ein Vorgang, der allein im Destillat stattfindet. Durch den Kontakt mit Luft werden oxidative Veränderungen eingeleitet. Das Destillat wird weicher und milder und die typische Fruchtigkeit kann sich so voll ausbilden. Als Lagerbehälter werden Edelstahltanks, Tonkrüge oder Glasballons ver-
wendet. Holzfässer eignen sich dann zur Reifung von Obstbränden, wenn sie möglichst wenig Gerbstoffe abgeben (z.B. Eschenholz-
fässer), damit das eigene Fruchtaroma nicht überdeckt wird.

Vor der Abfüllung wird das hochprozentige Destillat mit weichem Quellwasser auf die jeweilige Trinkstärke herabgesetzt. Der gesetzlich vorgeschriebene Mindestalkoholgehalt für Obstbrände beträgt 37,5% vol, bei Obstbränden mit einer geographischen Herkunftsangabe (z.B. Schwarzwälder Kirschwasser) müssen es mindestens 40% vol sein. Insbesondere Spezialbrände haben aber häufig auch einen etwas höheren Alkoholgehalt.