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Kirschwasser, (auch Kirsch oder Kirschbrand genannt), ist der bekannteste deutsche Obstbrand. Kirsch wird wie alle "-wässer" oder "-brände" ausschließlich aus der namengebenden Frucht, also den Kirschen, gebrannt. Besonders geeignet sind die typi-
schen Brennkirschen. Diese sind kleiner und dunkler als Tafel-
kirschen und haben weniger Fruchtfleisch. Sie weisen höhere Öchslegrade auf, sind also süßer als Tafelkirschen. Die bekanntesten Sorten sind "Dollenseppler", "Benjaminer" oder "Schüttler".
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Besonders geschätzt wird das weltweit bekannte "Schwarzwälder Kirschwasser". Diese Herkunftsbezeichnung ist gesetzlich geschützt. Es muss in einer Brennerei hergestellt sein, die ihren Sitz im Schwarzwald hat. Die Kirschen dürfen nur aus dem Schwarzwald und dem nahegelegenen Vorland (z.B. Ortenau, Kaiserstuhl, Markgräflerland) stammen und der Mindestalkoholgehalt beträgt 40 % vol.. Die Zugabe von irgendwelchen Zutaten oder von Zucker zur Geschmacksverbesserung ist ausdrücklich verboten.
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Zwetschgen und Pflaumen sind
neben Kirschen die wichtigsten Steinobstsorten für die Obstbrenner. Sie
unterscheiden sich in der Form und - in der Regel nur vom Kenner
feststellbar - auch im Geschmack. Ein besonders wichtiges Anbaugebiet ist
Baden, woher auch die berühmte "Bühler Zwetschge" stammt. Das Destillat,
das Zwetschgenwasser (auch Zwetsch genannt) oder Pflaumenbrand (auch
Pflaumenwasser oder Pflümli), hat wie das Kirschwasser einen leichten
Mandelton, ist aber im Geschmack etwas würziger und kräftiger.
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Mirabellen, aus denen das Mirabellenwasser (kurz auch
Mirabell genannt) gebrannt wird, gehören zur Gruppe der Pflaumen. Sie sind
gelb (häufig mit roten Punkten) und kleiner als Zwetschgen und ihr
Fruchtfleisch ist weicher. Auch sie werden gemeinsam mit den -
unversehrten - Steinen gebrannt, was zu der für die Steinobstbrände
typischen Mandelnote führt. |
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Eine Spezialität der Obstverschlussbrenner ist der Himbeergeist, der zu den beliebtesten Obstgeisten zählt. Es werden fast ausschließlich Waldhimbeeren verwendet. Diese sind kleiner als Gartenhimbeeren und ihr Fruchtfleisch
ist fester. Sie haben das für Waldfrüchte typische intensive Aroma, welches durch das "Geistverfahren" rein und fruchttypisch in das Destillat gelangt. Himbeergeist hat in der Regel einen Alkoholgehalt von 40% vol. oder mehr.
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Williams-Birnenbrand oder Williams ist ein sortenreiner Birnen- brand, der aus den besonders aromatischen Williamsbirnen gewonnen wird. Williams zeichnet sich dadurch aus, dass sein typisches Birnenaroma auch im Destillat deutlich als Birnen- brand identifiziert werden kann. Während sich für die Stein- obstbrände (vor allem Kirschwasser und
Zwetschgenwasser) die heimischen Früchte am besten eignen, beziehen die
Obstbrenner ihre Williamsbirnen vorzugsweise aus Südtirol oder dem
Rhonetal. Williams erfreut sich seit einiger Zeit besonderer Beliebtheit,
was an den steigenden Absatzzahlen erkennbar ist. |
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Der am
häufigsten getrunkene Obstbrand ist Obstler (oder Obstwasser). Es handelt
sich dabei um einen Kernobstbrand aus Äpfeln und/oder Birnen bzw. deren
Most. Unterschiede ergeben sich aufgrund der Qualität des Obstes und
natürlich welche Obstart - Äpfel oder Birnen - beim Einmaischen überwiegt.
Der Alkoholgehalt liegt in der Regel bei 38 % vol. |
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Neben
den klassischen Obstbränden werden auch Spezialbrände hergestellt, die vor allem von Kennern geschätzt werden. Zu nennen sind z.B. Zibärtle, das aus wild wachsenden Pflaumen (Zibarten) gebrannt wird, Aprikosen-, Schlehen- oder Vogel- beergeist. Weintrauben in allen Verarbeitungsstufen sind für die Obstbrenner besonders ergiebig. Aus den Trauben wird Traubenbrand,aus dem Wein Weinbrand und aus den Neben- produkten der Weinherstellung, dem Trester und der
Weinhefe, wird Trester- und Weinhefebrand destilliert. In Obstbrennereien
werden aber auch Rohstoffe verarbeitet, die aus der Sicht der Botaniker
mit Obst nichts zu tun haben: z.B. Enzianwurzeln oder Topinambur
(Rosskartoffeln). Enzian wird vor allem in Bayern und in den Alpenländern
geschätzt, Topinambur findet man vorwiegend in Baden auf den
Getränkekarten. |
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